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die beiden ltesten Kinder, den Kronprinzen Friedrich Wilhelm und den Prinzen Wilhelm, mit an das Krankenlager. Nach einem heftigen Brust-krampfe neigte die Knigin das Haupt sanft zurck und schlo fr immer ihre schnen Augen. Mit den Worten: Herr Jesus, mache es kurz," endete sie ihr reines, wohlttiges Leben am 19. Juli 1810 im Alter von 34 Jahren. Zu Charlottenburg in dem dstern Fichtenhain" fand Preuens vielgeliebte Knigin ihre letzte Ruhesttte. In einem kostbaren Sarkophage, von der Meisterhand Rauchs geschaffen, harret sie der Auferstehung. Solange es fhlende Herzen gibt, wird es nicht an folchen fehlen, die mit Bewunderung und Rhrung an dem Marmorbilde der schlummernde Knigin stehen werden.a)
Hrabmat der Knigin Luise von Bland).
Iie wichtigeren Ereignisse in einigen Staaten Kuropas vom Jare 1815 bis zum Uevolutionszaljre 1848.
1. Deutschland. Die freiheitlichen Ideen der franzsischen Revolution hatten berall Verbreitung gefunden, und auch in den monarchischen Staaten war allgemein die Anschauung vertreten, da an Stelle der Absolntie die konstitutionelle Regierungsform treten, da dem Volke das Recht eingerumt werden mffe, an der Gesetzgebung und Verwaltung des Landes mitzuwirken.
Diesem Verlangen des Volkes nach einer freien Verfassung kamen zuerst Nassau (1814) und der roherzog Karl August todu
') Vergleiche: Vor Rauchs Bste der Knigin Luise", von Theodor Krner, ferner: Auf den Tod der Knigin Luise" von M. von Schenkendorf und: An Luise, Knigin von Preußen", von H. von Kleist. Ter Luisenorden" wird als hchste Auszeichnung Frauen fr werkttige Nchstenliebe Verliehen.
14*
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Wilhelm Jesus Luise_von_Bland Karl_August Karl August Theodor_Krner M._von_Schenkendorf Luise H._von_Kleist
Extrahierte Ortsnamen: Charlottenburg Deutschland Nassau
Doppel-Kolonnaden, die halbmondfrmig den weiten Petersplatz umfassen, gab Bern ini dem Ganzen einen wrdigen Abschlu.
Auch die Laterankirche und die Palste auf dem Kapital find hervorragende Schpfungen dieser Kunstrichtung in Rom.
F-ellerhaus.
Spter als in Italien fand der Renaissancestil in Deutschland Eingang und Verbreitung und kam hier hauptschlich bei den Wohn-Husern reicher Brger, bei Rathusern und Schlssern zur Auwendung und verschmolz sich mit den alten liebgewonnenen Formen der Gotik.
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waren. Linter den Brgerhusern verdient das Peller-Haus zu Nrnlbe'rg und unter den Palastbauten die Otto-Heinrichsburg des Heidelberger Schlosses, das heute eine groartige, malerische Ruine bildet, genannt zu werden.
Moses am Grakmate des Wapstes Julius Ii.
Die Frhrenaissance, die in das 15. Jahrhundert fllt, zeigt die Anwendung und Umgestaltung der autiken Formen mehr uerlich bei Dekorationen, während die Hochrenaissance (16. Jahrhundert) von einem tieferen Studium der Bauwerke des klassischen Altertums zeugt und die gefundenen Regeln kunstgerecht anzuwenden versteht.
Brock mann. Lehrbuch der Geschichte. Ii. 15
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Vi
Vorwort zur zweiten Auflage.
Schneller, als Verfasser und Verleger es vermutet hatten, ist in-folge der gnstigen Aufnahme und der Einfhrung des Lehr-Buches." an zahlreichen Lehranstalten eine neue Auflage auch des Ii. Teiles ntig geworden. Das ist fr den Verfasser ein ganz beson-derer Sporn gewesen, das Buch grndlich. durchzusehen und hierbei die lautbar gewordenen Wnsche aus Fachkreisen in billiger Weise zu bercksichtigen, jedoch unter Beachtung der Grundstze, die im Vorworte zur 1. Auslage des I. Teiles ausfhrlich dargelegt sind.
Dem Gesamtstoffe ist eine andere Gliederung gegeben, die Geschichte, besonders die der Kulturgeschichte des 12. und 13. Jahrhunderts und die des ausgehenden Mittel-alters ist vollstndig neu bearbeitet, die Geschichte der Reformation nach andern Gesichtspunkten gegliedert; neu hinzugefgt ist eine kurze bersicht der die Geschichte der Besiedelung des Ostens und der Geschichte Frankreichs und Englands bis zum 17. Jahrhundert. Anderes ist klarer ge-fat, z. B. die Ausfhrungen der das Lehnswefen und das Hrigkeitsverhltnis, verschiedenes ergnzt oder schrfer begrndet. Von den benutzten Werken sei besonders aus Zurbonsen, Geschichtliche Repetitionsfragen und Ausfhrungen, wegen feiner hohen Brauchbarkeit bei der Einprgung des geschichtlichen Stoffes aufmerksam gemacht; in Funoten und durch den Buchstaben Z ist aus dieses empfehlenswerte Buch wiederholt hingewiesen.')
Wie im Vorworte zur 1. und 2. Auflage des I. Teiles ausdrcklich betont ist, soll das Lehrbuch den Lehrer nicht ersetzen, sondern nur den Memorierstoff sr die,Schlerinnen bieten. Alles. was bei der Behandlung des gebotenen Stoffes mit den Schlerinnen im Unterricht erarbeitet werden mu: Hin-weise auf den urschlichen Zusammenhang, Rckblicke, bersichten n. m. ct., wurde aus pdagogischen Grnden nicht ausgenommen. Es hiee dem geistlosen Ausweitmglerneit Vorschub leisten, wenn das, was unter scharfer Anstrengung des Verstandes gefunden werden mu, dem Gedchtnisse als fertiger Memorierstoff vorgelegt wrde. Auch mit bezug auf den
*) Zurbonsen, Geschichtliche Repetitionsfragen und Ausfhrungen, und Zurbonsen, Tabellarischer Leitfaden der Geschichte, erschienen in der Nicolaischen Verlagsbuchhandlung in Berlin, seien als vorzgliche Hilfsmittel fr die Wieder-holung hiermit recht warm empfohlen.
\
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Englands Berlin
geben wollte, wurde sie ins 'Gefngnis geworfen. Es gelang ihr. zu y entfliehen imb sich anf das feste Schlo Canoffa zu retten; von hier aus wandte sie sich an Otto um Hilfe.
Otto, dessen erste Gemahlin gestorben war. zog der die Alpen, um Adelheid beizustehen und nnt ihre Hand zu werben, zugleich aber auch seine Ansprche auf Italien geltend zu machen. Ohne Schwertstreich nahm er Pavia, vermhlte sich mit Adelheid und gab Berengar sein ' Land als Lehen zurck. Sich selber legte er den Titel eines Knigs der Langobarden bei.
0. Die Schlacht auf dem Lechfelde. 965. Die Wirren im Reiche hatten die Ungarn veranlat, von neuem ihre Pluderuugszge durch Sddeutschland bis an den Rhein und iu Frankreich hinein zu macheu. Im Jahre 955 fielen 'ie wieder in Deutschland ein und drangen bis Angsbnrg vor. Hier stellte sich ihnen Otto, der schnell ein Reichs-Heer gesammelt hatte, entgegen und besiegte sie gnzlich. Die Ungarn gaben von jetzt ab ihre Raubzge anf, gewhnten sich an ein sehaftes Leben und wurden Christen. Zum Schulze des Reiches wurde die Ostmark wieder hergestellt, welche der Ausgangspunkt fr die Germa-uifierung des stlichen Alpengebietes wurde.
7. Otto wird rmischer Kaiser. 962. Bereu gar strebte mit allen Mitteln danach, die deutsche Lehusabhugigkeit abzuschtteln und sich zum Könige vou Italien zu machen. Als er Rom in Besitz zu nehmen suchte und den Papst Johann Xii. bedrngte, wandte sich dieser an Otto. Bei dem Maugel einer starken Schirmherrschaft war das Papsttum iu vllige -Abhngigkeit von einigen rmischen Adelsfamilien geraten, die nach Gut-' dukeu deu ppstlichen Stuhl besetzten. Auch Johauu Xii.1). der einer solchen Familie entstammte, hatte die ppstliche Wrde an sich gerissen. Schnell rckte Otto der den Brennerpa. nahm Pavia ein und hielt in Rom einen feierlichen Einzug. Hier empfing Otto nebst seiner Gemahlin Adelheid im Jahre 962 ans den Hnden des Papstes die rmische Kaiserkrone. Otto wurde der Grnder des heiligen rmischen Reiches deutscher Nation und erhielt den Titel: Rmischer Kaiser. Er besttigte die ppstlichen Besitzungen und lie die Rmer
') Er war der erste unter den Ppsten, der seinen Namen Octavian nderte und sich Johann Xii. nannte.
2) Der Na ine Franken" schwindet von jetzt ab immer mehr; an seine Stelle tritt die Bezeichnung Deutsche". Das Wort deutsch, von diotn = 93olf, dintisc * volkstmlich, deutlich, im Gegenstze zur lateinischen Kirchensprache, wird erst im 10. Jahrhundert als Nolksbezeichnuug gebruchlich. Vergleiche Geroks Gedicht: Eine alte Geschichte".
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Extrahierte Personennamen: Schlo_Canoffa Otto Otto Adelheid Berengar Otto Otto Johann_Xii Johann Otto Otto Otto Adelheid Otto Johann_Xii Johann Geroks
Extrahierte Ortsnamen: Italien Pavia Ungarn Rhein Frankreich Deutschland Ostmark Italien Rom Johauu Brennerpa Pavia Rom
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folgte; er ist bereits von rmischen Rechtsanschauungen beeinflut. Neben den genannten Rechtssammlungen gab es auch solche fr kleinere Gebiete, so das sterreichische und bayrische Landrecht, und der Hochmeister Hermann von Salza erlie fr das Ordensland die Kulmisch e Handfeste". Berhmt war das Stadtrecht von Lbeck, Soest, Cln und Magdeburg. Solche Stadtrechte wurden auch von andern Stdten, besonders bei der Besiedelnng des Ostens durch deutsche Auswanderer, bernommen. In verwickelten Rechtsstreitigkeiten fragte die Tochterstadt bei der Mntterstadt wohl um Rat, und die urkundlichen Erklrungen und Entscheidungen, die dann in Rechtsange-legenheiten gegeben wurden, hieen Weistmer".
5. Die Universitten. r) Aus den alten Kloster- und Domschulen entwickelten sich mit der Zeit die Hochschulen oder Universitten, die in-sofern eine andere Einrichtung zeigten als die heutigen, indem sie gewhn-lich nur eine Fakultt hatten. In Bologna wurde besonders das Studium des rmischen und kanonischen Rechtes gepflegt, zu Saleruo das der Medizin. Lndwig der Heilige stiftete zu Paris eine theologische Schule, die Sorbonne; die erste vollstndig ausgestaltete Universitt grndete Friedrich Ii. zu Neapel, und die erste deutsche Universitt verdankt ihre Entstehung dem Kaiser Karl Iv; sie wurde im Jahre 1348 zu Prag erffnet. Ihr folgten Wien, Heidelberg, Cln, Erfurt und Leipzig. Der Zudrang zu diesen Bildungsanstalten war so gewaltig, da Bologna 1262 nicht weniger als 20 000 Studierende zhlte, unter ihnen Männer im gereisten Alter.
Die Universitten standen unter Aufsicht des Bischofs und hatten ihre eigene Gerichtsbarkeit. Die Lehrer waren der Mehrzahl nach Geistliche. die ihr Einkommen aus kirchlichen Stiftungen bezogen. Die Unter-richtssprache war die lateinische.
V. Z>ie Kunst.
1. Die Dichtkunst. Die deutsche Poesie erreichte in dieser Zeit ihre erste Blteperiode. Aus den alten deutschen Heldensagen er-wuchsen die herrlichsten Heldengedichte, das Nibelungenlieds und
x) Universitt von universitas Gesamtheit. Das Wort bedeutete an-fangs soviel als Krperschaft der Lehrer und Schler, spter die Gesamtheit der Wissenschaften.
-) Wacker, Lesebuch Nr. 164: Das Nibelungenlied" und Nr. 165: Gudruns Treue".
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Extrahierte Personennamen: Hermann_von_Salza Friedrich_Ii Friedrich Karl_Iv Karl Gudruns
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3. Der Passauer Vertrag und der Augsburger Religionsfriede. 1555.
Nachdem auf dem Frstentage zu Passau (1552) den gefangen gehaltenen Fürsten die Freiheit gegeben und den Anhngern der Augsburger Konfession freie Ausbung ihrer Religion 'zugebilligt war, kam endlich auf dem Reichstage zu Augsburg im Jahre 1555 der Religionsfriede zustander^Die Protestanten erhielten gleiche Rechte mit den Katholiken un^blieben im Besitze derjenigen geistlichen Gter, die sie bereits vordem Passauer Vertrage eingezogen hatten.
Den Landesfrsten wurde die geistliche Gerichtsbarkeit und das Recht zuerkannt, in ihrem Gebiet das Religions-bekenntnis zu bestimmen.')
j Bischfe und bte, die Zu der neuen Lehre bertraten, solltcn nach der Forderung der Katholiken Amt und Stel-lnng und die damit verbundenen Einknfte verlieren (der sog- geistliche Vorbehalt"), was die Protestanten aber nicht zu-gebe;* wollten.
Hi. Kemmnisse der Kirchentrennung.
1. Das Konzil von Trient. 15451563. Das von Luther und feinen Anhngern so oft verlangte Konzil wurde im Jahre 1545 zu Trient erffnet; weil aber der Papst den Vorsitz fhrte, weigerten sich die Protestanten, ans demselben zu erscheinen.
Wenn auch eine Einigung der Katholiken und der Protestanten durch das Konzil nicht erreicht wurde, so ist es doch fr die katholische Kirche vou der grten Bedeutung gewesen. Die angegriffenen Glaubens-ftze, besonders die Lehre von der Rechtfertigung, wurden eingehend beraten und klar und deutlich ausgesprochen (Rmischer Katechismus"). Um eine durchgreifende Verbesserung au Haupt uiii) Gliedern durchzufhren, wurden genaue Bestimmungen der den Volks Unterricht, die Predigt und das kirchliche Leben in allen geistlichen und weltlichen Stnden erlassen (Hier-archie nud Kirchenzucht).
A^Der Jesuitenorden. Im Jahre 1540 wurde der Orden der Gesellschaft Jesu, gewhnlich der Jesuitenorden genannt, von Ignatius vou Loyola, einem spanischen Edelmann, gegrndet. Der Or-
j) Nach dem Grundsahe: Cuius regio, illius est religio, d. h. wer das Land besitzt, hat die Religion zu bestimmen. Der konfessionelle Absolutismus wurde als Vorlufer des politische:! staatsrechtlich begrndet.
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— Iv -
Die Einteilung des Werkes ist aus dem Inhaltsverzeichnis leicht ersichtlich. Die einzelnen Geschichtsbilder sind in Abschnitte, bezw. in Unterabteilungen — durch den Druck besonders
hervorgehoben — eingeteilt. Die Gliederung war durch den Stoff selber bedingt; wo sich eine gewisse Ähnlichkeit zeigte, wurde sorgfältig darauf bedacht genommen, Personen und Ereignisse nicht nach einer festgesetzten Schablone zu schilderu.
Von den angegebenen Zahlen werden nur die wichtigeren
(gewöhnlich dick gedruckten) memoriert; die eingeklammerten und die meisten kleingedruckten dienen zur Orientierung.
Die beigefügten Abbildungen sollen das Interesse am vaterländischen Geschichts-Unterrichte fördern; die angehängte Geschichts-Karte diene dazu, das allmähliche Anwachsen des preußischen
Staates zu veranschaulichen und die historisch denkwürdigen Orte leicht aufzufinden.
Gewissermaßen als Ergänzungen zu der vom Verfasser herausgegebenen „Vaterländischen, bezw. Brandenburgisch-preußischeu Geschichte in Bildern" werden die hier gebotenen Geschichtsbilder überall dort als Kommentar willkommen sein, wo das eine oder das andere der genannten Büchlein in der Hand des Lehrers oder der Schüler sich befindet.
Von der Kritik wurde an dem Werke als wesentlicher Vorzug hervorgehoben: Eine hinreichende und zweckmäßige Aus-
wahl und übersichtliche Gliederung des Stoffes, eine frische, leicht verständliche und warme Darbietung der Sache, scharfe Zeichuuug der geschichtlichen Persönlichkeiten, sehr eingehende Berücksichtigung der Kulturgeschichte und der Fürsorge der jeweiligen Fürsten, namentlich der Hohenzvllern um die Hebung des Volkswohles, besonders der Lage der arbeitenden Klassen und zwar zunehmend von den ersten Anfängen bis auf die jüngsten g e f e tz l i ch e n B e st i m m n n g e n n n d a l l e r h ö ch st e n Erlasse.
* i *
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Wilhelm_I. Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
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mit einer mächtigen Flotte nach Rußland, von da zum Könige von Schweden und zum Könige von Dänemark. Noch in demselben Jahre besuchte er die süddeutscher: Bundessürsteu und den Kaiser von Oesterreich und begab sich von hier nach Rom, wo er sowohl dem Könige von Italien, als auch dem Oberhaupte der katholischen Kirche einen Besuch abstattete. Im Sommer 1889 folgte dann eine Reise zu seiner Großmutter uach England, und zur Vermähluugsseier seiner Schwester Sophie begab sich der Kaiser nach Athen und stattete von hier aus auch dem türkischen Sultan in Konstantinopel einen Besuch ab.1)
Überall empfing man den Deutschen Kaiser mit den größten Ehren und dem freudigsten Jubel; neue Freuudschastsbüuduisse wurden geknüpft und die, alten, besonders zwischen den verbündeten Mächten Deutschland, Österreich und Italien, enger und fester geschlungen. So gab der Kaiser Fürsten und Völkern die beste Gelegenheit, sich von seinen friedlichen Absichten, die er auch später wiederholt und feierlich bekundet hat, zu überzeugen.
Sorge für Heer und Flotte. Trotz feiner großen Friedensliebe
ist der Kaiser mit allem Eifer darauf bedacht, das Land gegen die
Angriffe der Feinde zu schützen. Die Kriegsmacht wird stets vergrößert, die Zahl der Kriegsschiffe vermehrt, ihre Ausrüstung verbessert, wie es der Größe und dem Ansehen des Reiches entspricht, und wie es der Schutz der Seeküste und die großartige Entwickelung
des deutschen überseeischen Handels erfordert. — Für das militär-
gerichtliche Verfahren wurde eine einheitliche Militärstrafgerichtsordnung geschaffen, wie sie sowohl deu Anforderungen des heutigen Rechtsbewußtseins, wie der Mannszucht entspricht. — Auf feinen Reisen und bei den großen Herbstmanövern überzengt sich der Fürst persönlich von dem Zustande der Land- und Seemacht und der Kriegstüchtigkeit seiner Soldaten. An seinem Bruder Heinrich, der eiu unerschrockener und tüchtiger Seeoffizier ist, hat Kaiser Wilhelm eine kräftige Stütze.
Sorge für die arbeitenden Volksklassen. Getren seiner Erklärung bei Eröffnung des ersten Reichstages im Jahre 1888, sich der arbeitenden Volksklasse ganz besonders annehmen zu wollen, sucht Kaiser Wilhelm Ii. das von seinem hochseligen Großvater begonnene Werk der Menschenfreundlichkeit mit Klugheit und Entschiedenheit zu Ende zu führen.
Ant 4. Februar 1890 richtete er zwei Erlaffe an den Reichskanzler und den Handelsminister, worin er seiner Arbeitersrenndlich-
') Im Jahre 1898 besuchte der Kaiser Konstantinopel abermals, dann reiste er mit seiner hohen Gemahlin nach Palästina, betete an den heiligen Stätten und gab aller Welt das Beispiel eines uberzeugnngstreuen christlichen Fürsten.
Georg-Eckert-Instttut für intern ssonate Schulbuchfvrschung Braun»ohw#lfl -Schusrjehbfbfiethek -
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Kaiser_Wilhelm Wilhelm Wilhelm_Ii Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Oesterreich Rom Italien England Athen Konstantinopel Deutschland Italien Palästina